Anschluss ohne Anmeldung

Anschluss ohne Anmeldung (Guerilla-PV)

Guerilla-PV bedeutet, dass die Balkonsolargeräte ohne Anmeldung beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister sowie ohne Elektroinstallateur:in in eine haushaltsübliche Steckdose gesteckt werden.

Um ein Balkonsolargerät nach der Guerilla-Variante anzuschließen, sind folgende Schritte notwendig:

a) Ausrichtung prüfen

Hier hast du fast freie Wahl. Eine Ausrichtung nach Osten, Süden und Westen ist sinnvoll. Lediglich eine Ausrichtung nach Norden solltest du verhindern (für Details siehe Wirtschaftlichkeit). Zudem sollte der Standort möglichst im gesamten Jahr schattenfrei sein, also bei Planung im Winter nicht den Laubbaum vergessen und bei Planung im Sommer den im Winter viel flacheren Sonnenstand.

b) Montage überprüfen

Es sind verschiedene Varianten der Montage möglich, zum Beispiel:

  • auf den Balkon oder in den Garten stellen
  • auf ein Vordach montieren
  • an die Wand oder das Balkongeländer anbringen

Du bist dir nicht ganz sicher, welche Art der Montage die beste für dich ist? In Montage haben wir dir noch mehr Varianten und Informationen zusammengetragen.

c) Netzanschluss-Möglichkeiten prüfen

Falls eine Außensteckdose vorhanden ist, kannst du diese zukünftig für deine Solaranlage nutzen. Falls keine vorhanden ist, aber Außenlicht, kann die Solaranalage daran fest angeschlossen und so mit dem Stromnetz verbunden werden. Fehlt auch diese, könntest du von den Solarpanels die Kabel durch den Briefkastenschlitz (sofern er nicht in einer Türe liegt die dauernd bewegt wird), eine ungenutzte Katzenklappe, ein brach liegender Lüfter oder irgendeine andere Öffnung nach drinnen zum Wechselrichter führen oder eine Fensterdurchführung mit Flachkabeln realisieren, wie man sie von Sat-Schüsseln kennt (such dir dafür ein selten bewegtes Fenster aus). Passt das alles nicht, könntest Du auch ein Loch in die Außenwand oder den Fensterrahmen bohren, aber denke dabei an Wärme- und Schalldämmung, dass das Loch außen tiefer als innen endet (ggf. vorhandenes Kondens- oder Regenwasser läuft raus statt rein), und als Mieter:in daran, dass das ein dauerhafter Eingriff in die Bausubstanz ist und Ärger geben kann, wenn es ohne Erlaubnis gemacht wird.

Du willst noch mehr wissen? Es gibt einen genialen Leitfaden zum Thema Balkonsolar

Du hast das Recht eine Solar-/Mini-PV-Anlage nach dem aktuellen Stand der Technik zu betreiben. Sprich lieber zuvor mit deiner Vermieter:in, um nachträgliche Konflikte zu vermeiden.

Zustimmungspflichtig ist eine Anbringung des Solargeräts an der Hauswand, wenn sie etwa mit einem Dübel dauerhaft verändert wird. Nicht zustimmungspflichtig ist die Aufstellung auf dem Balkon, wenn die Anlage allein durch ihr Eigengewicht oder ähnlich wie ein Blumenkasten gesichert ist. Da die Anlagen oft groß und schwer sind, sollte auf eine solide Sicherung geachtet werden.

Nutze gerne das nachstehende Musterschreiben um deine Hausverwaltung / Vermieter:in zu informieren.

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Suche ein Solargerät heraus, welches dir am besten passt

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Option A

Du beauftragst einen Fachmann zur Montage, gegebenenfalls kann dies auch der/die Elektriker:in machen. Da die Montage am meisten Zeit in Anspruch nimmt und stark von der Situation vor Ort abhängt, können wir keine allgemein gültigen Preise nennen.

Wir sind derzeit in Gesprächen mit der Montagewerkstatt P3 eine Kooperation zu starten. Ansonsten schau‘ mal bei den Anbietern und Balkonkraftwerke anbringen lassen, wer die Montage übernehmen könnte.

Option B

Du zeigst, was in dir steckt, und lässt deinen handwerklichen Fähigkeiten freien Lauf. Achte bei der Montage darauf, dass das Balkonsolargerät sicher und fest montiert ist. Auch bei starkem Wind muss das Balkonsolargerät sicher halten.

Falls du dir nicht ganz sicher bist, wie du es montieren sollst, wähle Option A.

Um den Wechselrichter ans Stromnetz anzuschließen, sind keine speziellen Kenntnisse nötig. Du musst lediglich den Stecker in die Steckdose stecken, so wie deine anderen Haushaltsgeräte auch.

Aus Solarpanels kommen typischerweise zwei Kabel mit MC4-Stecker bzw. -Buchse heraus. Nachdem du den Wechselrichter mit dem Stromnetz verbunden hast, steckst Du das abgedunkelte Panel (darf nur wenig Strom erzeugen, um einen Lichtblitz zu vermeiden) am Wechselrichter an. Steht dieser zu weit weg von den Panels, kannst Du MC4-Verlängerungskabel nutzen, und wenn Du mehrere Panels an einen Eingang anschließen willst, kannst Du Y-Kabel mit MC4-Steckverbindung nutzen. Diese Solar-Kabel haben spezielle Ummantelungen, die dauerhaft UV-beständig und wasserdicht sind. Obacht, passen Ampere- und Voltbereiche von Panels und Wechselrichter nicht zusammen, könntest du ein Häufchen Elektroschrott erzeugen!

HINWEIS

Die meisten Anlagen können direkt über die Schukosteckdosen angeschlossen werden. Das Risiko liegt allerdings beim Betreiber, sprich bei dem, der die Anlage ohne Elektroinstallateur und Anmeldung beim Netzbetreiber anschließt.

Falls du dich für die Guerilla-Variante entscheidest, solltest du folgende Punkte unbedingt beachten: 

  • Die Anlage muss so befestigt sein, dass sie nicht abstürzen kann.
  • Prüfe, welche weiteren Verbraucher am gleichen Stromkreis wie das Balkonkraftwerk hängen. Wenige schwache wie eine LED-Lampe und ein Laptop sind kein Problem. Bei starken wie bspw. Elektrogrill, Toaster, Haartrockner, Wasserkocher, Waschmaschine oder Elektroheizung könnten je nach konkreter Situation (Zustand der Kontakte, welche Geräte wie lange und mit welcher Leistung laufen, etc.) punktuell zu hohe Temperaturen entstehen, so dass etwas zu schmoren oder brennen anfangen kann – daher solltest du bei starken Verbrauchern genauer hinschauen und ggf. eine:n Elektriker:in beauftragen.
  • Du betreibst die Anlage auf eigenes Risiko.